EWT Wassertechnik – Wasseraufbereitung

EWT Wassertechnik


Vollentsalzung

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Zusammenfassung:

Vollentsalzung ist einerseits ein allgemeiner Oberbegriff für Verfahren zur weitestgehenden Entsalzung von Wasser, d.h. zur weitestgehenden Entfernung gelöster Feststoffe aus Wasser, andererseits auch die Bezeichnung bestimmte →Ionenaustauschverfahren zu diesem Zweck.

In einer auf Ionenaustausch basierenden Vollentsalzungsanlage (kurz: VE-Anlage, VEA) finden mindestens zwei hintereinandergeschaltete Verfahrensschritte statt: Kationenaustausch und Anionenaustausch. Beim Kationenaustausch werden im Wasser gelöste Kationen gegen Wasserstoff-Ionen (H+) ausgetauscht. Beim Anionenaustausch werden im Wasser gelöste Anionen gegen Hydroxidionen (OH-) ausgetauscht. Wasserstoffionen und Hydroxidionen reagieren zu Wasser. Der Kationenaustausch und der darauf folgende Anionenaustausch finden in hintereinandergeschalteten Apparaten statt, welche jeweils mit unterschiedlichen Ionenaustauschherharzen gefüllt sind.

Das aufbereitete Wasser wird als Deionat bezeichnet, bei nachfolgender Aufbereitung mit einem →Mischbettaustauscher auch als vollentsalzes Wasser (kurz: VE-Wasser). Mit zunehmender Laufzeit erschöpfen die Ionenaustauscherharze, und werden dann regeneriert, üblicherweise mit Salzsäure (HCl) und Natronlauge (NaOH). Bei der Regeneration fällt potentiell saures oder alkalisches Abwasser an, welches u.U. neutralisiert werden muss.

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Ausführungsbeispiel:

Vollentsalzungsanlage

Vollentsalzungsanlage, zweistraßig, Verbundschwebebett, Regeneration im Gegenstrom, vollautomatisch, Schaltung: Kationentauscher schwach/stark sauer, CO2-Rieseler, Anionentauscher schwach/stark basisch.

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häufige Anwendungen:

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Technische Daten:

Volumenstrom Deionat Liefermöglichkeit von ca. 0,5 bis 350 m³/h je Straße
Kondensatentsalzung von ca. 1,5 bis 550 m³/h je Straße
Anzahl der Straßen üblicherweise 2x100%
Deionatqualität elektrische Leitfähigkeit 0,2 ... 5μS/cm, Gegenstrom-Regeneration
2 ... 20 μS/cm, Gleichstrom-Regeneration
Kieselsäure 0,02 ... 0,05 mg/L SiO2, Gegenstrom-Regeneration
0,1 ... 0,2 mg/L SiO2, Gleichstrom-Regeneration
Differenzdruck bei Nenndurchsatz üblicherweise ca. 1,0 ... 1,5 bar je Verfahrensschritt
Betriebstemperatur üblicherweise 10 ... 30 °C
Kondensatentsalzung ≤ 60 °C
Regeneriermittel üblicherweise Salzsäure (HCl) für Kationentauscher
üblicherweise Natronlauge (NaOH) für Anionentauscher
Regenerationsintervalle üblicherweise 6 ... 24 h
Kondensatentsalzung oft ≥ 24 h
Regenerationsdauer ca. 120 ... 180 Minuten
Chemikalienverbrauch ca. 50 ... 100 g HCl und 25 ... 180 g NaOH je 1 mol NaCl, Gegenstrom-Regeneration (¹)
ca. 60 ... 120 g HCl und 30 ... 200 g NaOH je 1 mol NaCl, Gleichstrom-Regeneration (¹)
Abwasseranfall ca. 3,5 ... 15 L je 1 mol NaCl, Gegenstrom-Regeneration (¹)
ca. 10 ... 30 L je 1 mol NaCL, Gleichstrom-Regeneration (¹)
empfohlene Rohwasserqualität Schwebstoffe < 0,5 ... 1 mg/L, Gegenstrom-Regeneration
< 1 ... 5 mg/L, Gleichstrom-Regeneration
freies Chlor < 0,1 mg/L Cl2
organische Kohlenstoffverbindungen (TOC) ≤ 1 ... 5 mg/L C
Öle, Fette < 0,1 mg/L
Ionenaustauschermedien • Kationentauscherharz, schwach sauer, Polyacrylat
• Kationentauscherharz, stark sauer, gelförmig, Polyacrylat
• Kationentauscherharz, stark sauer, makroporös, Polyacrylat
• Anionentauscherharz, schwach basisch, Polystyrol
• Anionentauscherharz, schwach basisch, Polyacrylat
• Anionentauscherharz, stark basisch, Typ I, gelförmig, Polystyrol
• Anionentauscherharz, stark basisch, Typ II, gelförmig, Polystyrol
• Anionentauscherharz, stark basisch, Typ I, makroporös, Polystyrol
• Anionentauscherharz, stark basisch, Typ II, makroporös, Polystyrol
• ...
Gesamtlebensdauer der Ionenaustauscherharze üblicherweise ≥ 10 Jahre für Kationentauscherharze
üblicherweise ca. 5 ... 10 Jahre für Anionentauscherharze
Werkstoffoptionen Druckbehälter • glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK)
• unlegierter Stahl (z.B. S235JR, P265GH)
• nichtrostender Stahl (z.B. 1.4404, 1.4571)
Rohrleitungen • Polyvinylchlorid (PVC)
• Polypropylen (PP)
• Polyvinylidenfluorid (PVDF)
• nichtrostender Stahl (z.B. 1.4404, 1.4571)
Armaturen • Polyvinylchlorid (PVC)
• Polypropylen (PP)
• Polyvinylidenfluorid (PVDF)
• nichtrostender Stahl (z.B. 1.4408)
Dichtungen • Etyhlen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM)
• Fluorkautschuk (FKM)
• Polytetrafluorethylen (PTFE)
Automatisierungsoptionen Regeneration, Straßenwechsel • vollautomatisch, mit Mikroprozessorsteuerung
• vollautomatisch, mit SPS
• Handbetrieb (normalerweise nicht empfohlen)
Betriebsüberwachung • Volumenzähler (Standard)
• Differenzdruck (Standard)
• elektrische Leitfähigkeit (Standard)
• Kieselsäure (Option)
• organische Kohlenstoffverbindungen (TOC) (Option)
¹ Chemische Äquivalenzrelationen: 1 mol NaCl = 1 val = 50 g CaCO3, siehe →Einheitenumrechnung. Beispiel: Bei Rohwasser mit einem Gesamtsalzgehalt von 4 mval/L, Gegenstrom-Regeneration und einem Volumenstrom von 10 m³/h ergibt sich ein mittlerer Chemikalienverbrauch von 4 mol/m³ ⋅ 10 m³/h ⋅ 50 ... 100 g HCl = 2 ... 4 kg/h HCl und 4 mol/m³ ⋅ 10 m³/h ⋅ 25 ... 180 g NaOH = 1 ... 7,2 kg/h NaOH, sowie ein mittlerer Abwasservolumenstrom von 4 mol/m³ ⋅ 10 m³/h ⋅ 3,5 ... 15 L = 140 ... 600 L/h.

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05.05.2018 • EWT Eckert Wassertechnik GmbH • DatenschutzImpressum